Rauhwollige Pommersche Landschafe

Als im Sommer 2018 die Pfauenziegen bei uns auf dem Hof einzogen, waren sie nicht alleine...

Dort, wo ich die Ziegen erworben hatte, lebten auch Rauhwollige Pommersche Landschafe. Und wie der Zufall es so wollte, war noch ein Bocklamm übrig. Also haben wir ihn (Knut) kurzerhand eingepackt und mitgenommen. Da er mit den Ziegenmädels zusammen lebte, gab es keinerlei Probleme.

Aber ein Schafbock unter Ziegen? Nein, also mussten noch ein paar Schafmädels dazu. Und weil wir die Rasse so toll fanden und auch diese Tiere vom Aussterben bedroht sind, haben wir uns entschieden auch Pommern zu züchten.

Ein paar Wochen später zogen vier junge rauhwollige Mädels ein und unser Knut war ganz verzückt!

Im Frühling darauf kam dann auch schon der langersehnte Nachwuchs zur Welt! Konrad als Erstgeborener darf bei uns bleiben. Kevin fand ein neues Zuhause in einer Jugendhilfeeinrichtung, Karl konnte zusammen mit einer unserer tragenden Schafmädels (seiner Tante) zu einer netten Familie umziehen. Konstanze als einziges Mädchen des Jahrganges darf auch bei uns bleiben.

Knut ist mittlerweile kastriert, Konrad steht dies noch bevor...

Im Herbst kam dann ein junger neuer Bock dazu. Merkur, so war sein Name (wir mussten ihm leider einen anderen Namen geben, da im Papier der Anfangsbuchstabe des Vaters für die Namensgebung herangezogen wird), heißt nun Haakon, weil er von Hägar abstammt.

Haakon hat seine Aufgabe sehr ernst genommen, nach der Körung durfte er zu den Mädels. Wir sind auf den Frühling gespannt...

Und zu guter Letzt fahren wir im Januar auf die Insel Rügen, da haben wir noch vier junge Damen für unsere kleine Herdbuchzucht kaufen können.

 

Wie auch die Ziegen, werden unsere Schafe artgerecht gehalten und genauso gefüttert.

 

Die Schafe sind genotypisiert auf das Scrapie Gen.

Haakon hat den Gentyp II, die Mädels haben alle drei den Gentyp I.

Außerdem untersuchen wir auch hier das Blut regelmäßig auf Maedi und Pseudotuberkulose um den Status Maedi und Pseudotuberkulose frei für unsere Zucht zu bekommen.

 

Unsere Schafe können wir selbst scheren, Nadine hat 2019 dazu einen Lehrgang in Echem besucht. Im Winter 2020 folgt noch ein Ablammkurs.

So dass wir über gutes Wissen rund um die Schafe und Ziegen verfügen.

 

Unsere Wolle waschen wir teilweise selbst und kardieren auch, so weit die Zeit dazu noch reicht. Einen Teil der Wolle haben wir vom Wollschaaarf (www.wollschaaarfs-hoflädchen.de) waschen und kardieren lassen.

 

Wer sind die Rauhwolligen Pommerschen Landschafe?

 

Verbreitung: Ursprünglich als Schaf der Küstenregionen in Pommern, Mecklenburg, Ostpreußen, Schlesien und Polen verbreitet.

 

Herkunft: Wahrscheinlich ist diese Rasse aus der Kreuzung des Hannoverschen Schafes mit dem Zaupelschaf entstanden.

 

Kennzeichen: Das Vlies ist mischwollig blaugrau bis bräunlich, Kopf und Beine sind schwarz. Die Tiere sind unbehornt, der Schwanz ist lang.Die Mähne bei den Altböcken kann zum Teil bis auf die Vorderbrust herabreichen. Der typische  schwarze Aalstrich verläuft vom Kopf bis zum Widerrist. Die Muttertiere erreichen ein Gewicht von 50 bis 55 kg, die Böcke wiegen mit 70 cm Widerristhöhe etwa 70 bis 75 kg.

 

Besonderheiten: Die Lämmer werden alle mit schwarzem, karakulähnlichem Fell geboren.

Auf der Insel Rügen gibt es noch rund 200 Muttertiere. Weitere Bestände gibt es in Baden Würtemberg, Einzeltiere deutschlandweit.

 

Eigenschaften / Leistungen: Es sind sehr genügsame Tiere, die sich dem rauhen Küstenklima bestens angepasst haben; sie sind sowohl auf mageren Sand- und Moorböden, als auch auf feuchten Weiden gut zu halten. Der Wollertrag liegt bei 4-6 kg/Jahr. Ehemals wurden sie in Kleinstbeständen als Milchschaf für Eigenversorgung gehalten.

 

Herdbuch: ca. 271 Böcke, 3.754 Mutterschafe (2013)

Gefährdungsgrad: Kategorie III (gefährdet) laut Roter Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen.

 

Quelle: http://www.g-e-h.de/rassebeschreibungen/72-rassebeschreibung-schafe/102-rauhwolliges-pommersches-landschaf